Übersicht über die Kosten: Was kostet ein Aquarium?

Kosten Aquarium: Wie viel kostet ein Aquarium?

Wie viel kostet ein Aquarium in der Anschaffung? Und mit welchen Kosten musst du monatlich für ein Aquarium rechnen? Hier findest du eine Übersicht über die Kosten, die auf dich zukommen, wenn du ein neues Aquarium einrichten möchtest. Außerdem sollen dir die Informationen aus diesem Artikel dabei helfen, die Kosten pro Monat bzw. im Jahr abzuschätzen, die für Strom, Wasser und Aquarienpflege entstehen.

Zusätzlich findest du hier auch Tipps, wie du Kosten einsparen kannst. Allerdings solltest du vorher bedenken: Die Aquaristik ist kein kostengünstiges Hobby und du solltest hier nicht an der falschen Stelle sparen. Darum erfährst du hier auch, wo man Geld sparen kann – und wo besser nicht.

Für einen kurzen, schnellen Überblick: Springe gleich zum letzten Punkt (Zusammenfassung), wo du eine übersichtliche Aufstellung aller anfallenden Kosten am Beispiel eines 80-cm-Aquariums findest.

Wie viel kostet ein Aquarium in der Anschaffung?

Die Preise für Aquarien hängen von der Größe und der nötigen Ausstattung ab. Einige Tiere benötigen besondere Haltungsbedingungen und damit auch zusätzliche Aquarientechnik, beispielsweise eine Strömungspumpe. Und natürlich sind die Grenzen nach oben offen, wer große Raubfische oder Knorpelfische wie Haie oder Rochen in einem riesigen Schauaquarium halten möchte, investiert unter Umständen einen Betrag, der auch für einen Kleinwagen reichen könnte.

Wir sprechen hier aber von einem Aquarium für Anfänger, in den gängigen und handelsüblichen Größen. Für die meisten bekannten Zierfische und für Garnelen wie Zwerggarnelen und Amano-Garnelen kannst du also mit den folgenden Kosten für ein Süßwasser-Aquarium rechnen. Meerwasser ist wiederum deutlich teurer.

Kosten für Aquarium und Technik

Möchtest du dir die einzelnen Komponenten selber zusammenstellen, sind die Kosten sehr variabel. Gut abschätzen kannst du aber die Preise für Aquarien-Komplettsets. Diese beinhalten in der Regel das Glasbecken mit Beleuchtung, Filter und Heizer. Zusätzliche Kosten fallen dann nur noch für die Einrichtung (Bodengrund, Deko und Pflanzen) und natürlich für die Bewohner an. Für einige Bewohner musst du eventuell noch Ergänzungen am Komplettset vornehmen, zum Beispiel ein garnelensicherer Filter für die Haltung von Zwerggarnelen.

Vielleicht möchtest du auch eine CO2-Anlage für üppigen Pflanzenwuchs. Oder du musst Wasserhärte und pH senken, weil deine Pfleglinge in deinem Leitungwasser nicht klar kommen, und brauchst dafür eine Osmoseanlage. Auch diese Kosten (inklusive der stetig nötigen Verbrauchsmaterialien für diese Anlagen) solltest du zusätzlich einplanen!

Als Aquarium für Anfänger eignen sich die kleinen 54-Liter-Aquarien oder eine Nano-Aquarium. Mein Tipp ist aber: Starte direkt mit einem Aquarium mit 80 cm Kantenlänge. Hier hast du viel mehr Auswahl bei den Bewohnern und die Wasserwerte sind stabiler als bei den kleinen Becken.

Ein Aquarium mit 80 cm Kantenlänge hat oft Abmessungen von 80 cm Breite x 35 cm Tiefe und eine Höhe von 40 oder 45 cm Höhe. Das Volumen liegt häufig bei 112 oder 126 Litern.

Kosten für ein Komplettset eines 80er-Aquariums: Ca. 120 bis 250 Euro, je nach Hersteller.

Gebrauchtes Aquarium kaufen – ist das empfehlenswert?

Günstiger geht es natürlich, wenn du ein Aquarien-Komplettset gebraucht kaufst. Diese findet man häufig sehr kostengünstig über die Kleinanzeigen, wenn jemand das Hobby aufgibt. Allerdings ist hier Vorsicht geboten, vor allem wenn das Aquarium schon älter ist.

Darauf solltest du beim Kauf eines gebrauchten Aquariums achten:

  • Kontrolliere die Scheiben auf feine Risse oder Absplitterungen. Kleinste Beschädigungen können durch den Druck des Wassers zum Glasbruch führen.
  • Kontrollierte die Silikondichtungen an den Scheiben. Sie sollten glatt sein, fest anliegen und auf keinen Fall porös wirken. Steht ein Becken lange leer, leiden die Dichtungen besonders stark.
  • Wenn möglich, teste kurz ob die Beleuchtung funktioniert und überprüfe, ob das technische Zubehör noch gut in Schuss aussieht und alle Kabel und Zubehör auch beiliegen.
  • Das Aquarium sollte nicht älter als wenige Jahre sein (hier musst du dich natürlich auf die Angaben des Verkäufers verlassen).
  • Prüfe daheim zunächst die Dichtigkeit, indem du das Aquarium noch vor dem Einrichten befüllst und einen Tag stehen lässt.

Brauche ich eine Heizung im Aquarium?

Ein Aquarium ohne Heizung spart Stromkosten. Der Heizer ist in Komplettsets allerdings immer dabei. Wenn du ein ungeheiztes Aquarium betreiben möchtest, weil deine Bewohner es sowieso lieber kühler mögen, kannst du den Heizstab problemlos weglassen. Die Temperatur solltest du dann trotzdem mit einem Thermometer im Blick behalten.

Kosten für Zubehör

Als Grundausstattung für ein neues Aquarium benötigst du einiges an Zubehör, mit dem du das Aquarium reinigen und pflegen kannst. Auch das Futter für die Bewohner gehört natürlich dazu.

  • Wassertests, mindestens Teststreifen für Nitrat, Nitrit und pH (besser sind Tröpfchentests, die aber teurer sind)
  • Kescher
  • Tools wie Pinzette und Schere für die Pflanzenpflege
  • Fischfutter
  • Schlauch (eventuell mit Mulmglocke) und Eimer für den Wasserwechsel
  • Scheibenreiniger
  • Eventuell auch Dünger und Wasseraufbereiter

Hierfür kannst du noch einmal zwischen 50 und 100 Euro einrechnen, je nachdem, wie hochwertig die Produkte sein sollen und ob du gleich einen großen Testkoffer mit Tröpfchentests kaufst (was sehr empfehlenswert ist!).

Kosten für Bodengrund, Deko und Pflanzen

Ist das Aquarium vorhanden, fehlt nur noch die Einrichtung. Ein Nährboden ist nicht zwingend notwendig, wenn du ein Aquarium einrichten möchtest. Auf jeden Fall benötigst du aber einen Bodengrund in Form von Sand oder Kies.

Am Beispiel eines Beckens mit 80 cm Kantenlänge: Für 80 x 35 cm Bodenfläche brauchst du ungefähr 20 kg Aquariensand. Je nach Produkt kannst du dafür 20 bis 40 Euro einrechnen. Kaufst du als Deko noch eine schöne Wurzel, einige Steine oder Höhlen und die Pflanzen, kommen noch einmal mindestens 50 Euro auf dich zu. Bei einem Aquarium ohne Pflanzen fallen diese Kosten zwar weg, dafür braucht man hier mehr (teure) große Steine.

Mein Tipp: Gib für die Pflanzen lieber mehr aus und kaufe In-vitro-Pflanzen oder Wasserpflanzen von sehr guten Anbietern. Sonst schleppt man sich häufig ungewollte Mitbewohner wie Libellenlarven mit ein.

So kannst du Kosten einsparen

Als Bodengrund bitte nur Kies und Sand mit abgerundeten Körnern einsetzen. Ist das gegeben, kann man aber oft sparen. Manche Baumärkte oder Online-Anbieten haben günstige Angebote für Großpackungen. Bei Kieswerken kann man feinen Kies sehr günstig selbst abholen.

Bei Deko und Pflanzen solltest du aber besser nicht sparen. Viele Pflanzen sorgen für ein gutes ökologisches Gleichgewicht im Becken, bieten den Fischen Versteckmöglichkeiten und hemmen das Algenwachstum. Natürliche Deko ist teurer, doch im Sinne der Tiere im Aquarium solltest du trotzdem keine billige Plastik-Deko einsetzen.

Hast du Aquarianer im Freundeskreis? Oder bist in regionalen Aquariengruppen aktiv (oder möchtest dort aktiv werden)? Dann frage dort doch einmal nach Pflanzen. Beim regelmäßigen Trimmen der Pflanzen fallen oft sehr viele Ableger an, sodass du dadurch Aquarienpflanzen kostenlos oder sehr günstig bekommen kannst.

Wie viel kostet ein Aquarium im Monat?

Ist das Aquarium eingerichtet und läuft ein, kommen monatlich Kosten auf dich zu. Diese sind überschaubar, aber steigen an, je größer das Aquarium ist, je stärker die Filterleistung und je höher die Temperatur für die Bewohner sein muss.

Hier findest du eine Beispielrechnung für die monatlichen Kosten im Aquarium.

Monatliche Aquarium-Kosten sind sehr variabel
Hier findest du ein Beispiel für die monatlichen Kosten. Allerdings hängen diese von der verbauten Technik in deinem Aquarium und natürlich von deinen Strom- und Wasserpreisen ab. Es handelt sich also nur um grobe Richtwerte.

Stromkosten

Hier lassen sich nur schlecht genaue Werte angeben. Aber als groben Richtwert: Aquarium-Komplettsets bekannter Hersteller mit 80 cm Länge enthalten oft Filter mit ca. 10 Watt (läuft rund um die Uhr, also 24 Stunden am Tag) sowie eine LED-Beleuchtung mit rund 20 Watt (brennt ca. 10 Stunden am Tag). Dazu kommt der Heizer, bei dem wir hier von 100 W Leistung ausgehen und einrechnen, dass er ungefähr ein Drittel der Zeit heizen muss (das kann aber deutlich weniger sein, je nach Umgebungs- und Zieltemperatur).

Mit diesen Werten kommen wir auf einen Verbrauch von 1240 Wh pro Tag, der im Sommer weniger sein kann, wenn weniger Heizleistung nötig ist.

Bei einem Preis von 30 ct pro Kilowattstunde wären das pro Tag ungefähr 37 Cent. Pro Monat entspricht das etwa 11 Euro an Stromkosten.

Möchtest du die genauen Kosten für den Strom herausfinden? Dann kannst du dir einen Zähler besorgen, den man beim lokalen Stromanbieter oft sogar kostenfrei leihen kann. Diesen steckst du zwischen Steckdose und die Stecker des Aquariums und kannst genau ablesen, wie viel Strom dein Aquarium verbraucht.

Wasserkosten

Die Wasserkosten kann man mehr oder weniger vernachlässigen. Denn ein Wasserwechsel ist nur wöchentlich fällig und du wechselst dabei ungefähr ein Viertel des Wassers. Bei einem Becken mit 100 Litern Inhalt wären das pro Monat 100 Liter Wasserverbrauch.

Rechnest du großzügig mit dem doppelten Wasserverbrauch, weil du gelegentlich auch Filter ausspülen oder Gegenstände reinigen musst, sind das 200 Liter Wasser im Monat. Je nach Wasserversorger kostet das maximal 50 Cent pro Monat.

Füllst du vortemperiertes Leitungswasser auf, kommt noch ein kleiner Betrag obendrauf, da Warmwasser natürlich etwas teurer ist (je nachdem, wie dein Wasser erwärmt wird).

Kosten für Austausch von Zubehör und Verbrauchsmaterialien

Was du einrechnen solltest ist, dass du einige Dinge regelmäßig kaufen musst, zum Beispiel Pflanzendünger für das Aquarium, Fischfutter oder Wassertests. Einige Tools und auch die Technik im Aquarium hält nicht ewig und muss nach mehr oder weniger langer Zeit getauscht werden.

Undichtigkeit, Glasbruch, Fischkrankheiten – diese Kosten können unvorhergesehen auf dich zukommen

Aquarien sind sehr sicher und haltbar. Allerdings gibt es immer wieder Fälle, dass Aquarien undicht werden oder sogar brechen, was zu einem Wasserschaden führen kann, der bekanntlich teuer werden kann. Hier findest du ein paar Tipps, wie du das vermeiden kannst oder damit umgehst.

Rechne auch ein, dass du im Falle von Krankheiten deiner Fische teure Medikamente benötigst oder Tierarztkosten auf dich zukommen. Fische sind Wirbeltiere, die Stress und Schmerz empfinden können, und sollten nicht weniger gut betreut und behandelt werden, als jedes andere Haustier auch.

Wasserschaden durch Aquarium verhindern? Die besten Tipps:

  • Versicherungen übernehmen Wasserschäden durch Aquarien nur, wenn es explizit in den Leistungen enthalten ist. Hier lohnt es sich, deine Versicherungspolicen zu prüfen und gegebenenfalls zu erweitern.
  • Ist ein Außenfilter undicht, zieht er nach und nach das Wasser aus dem Aquarium. Nach jedem Reinigen des Filters solltest du also den Filter im Auge behalten, ob du ihn wirklich komplett dicht wieder verschlossen hast.
  • Du solltest dein Aquarium, vor allem die Silikonnähte, regelmäßig auf Schäden prüfen. Vor allem, wenn das Aquarium schon älter ist.
  • Kam es zu winzigen Schäden im Glas? Das kann schon reichen, dass Spannung entsteht. So sehr es wehtun kann: Nutze ein Aquarium mit Glasschäden nicht mehr, selbst wenn es nur kleine Absplitterungen sind.

Zusammenfassung: So viel kostet ein Aquarium

Wie oben beschrieben: Die Kosten können sehr stark schwanken. Aber für ein Standard-Aquarium mit einer Kantenlänge von 80 cm kannst du gemäß den oben aufgelisteten Berechnungen ungefähr mit folgenden Kosten für Anschaffung und pro Monat rechnen.

Kosten für ein 80cm-Aquarium: Anschaffung und Einrichtung

  • Komplettset inklusive Technik: ca. 120 bis 250 Euro
  • Bodengrund: ca. 20 bis 40 Euro
  • Deko und Pflanzen: ca. 50 bis 100 Euro
  • Zubehör Grundausstattung (Wassertests, Futter, Reinigungsutensilien): ca. 50 bis 100 Euro

= Gesamtkosten für die Anschaffung: Je nach Hersteller und Einrichtung zwischen 250 und 500 Euro

Weitere Kosten

Die Anschaffungskosten für Fische, Garnelen oder andere Aquarienbewohner musst du noch dazurechnen. Hinzu kommen monatliche Stromkosten von ungefähr 10 Euro pro Monat. Kosten für Verbrauchsmaterialien wie Aquariendünger oder Fischfutter und Rücklagen für einen Austausch von Aquarientechnik oder dem gesamten Aquarium bei Defekten solltest du zusätzlich einkalkulieren.

Ist dein Wasser zu hart, um deine Lieblingsfische zu halten, kommen noch Kosten für eine Osmoseanlage (und regelmäßiger Austausch der Filterkartuschen) hinzu.

So kannst du Kosten sparen

Günstiger kann es werden, wenn du dein Aquarium aus günstigen technischen Komponenten selbst zusammenstellst, Kies (Bodengrund) im Kieswerk holst, ein gebrauchtes Aquarium inklusive Technik kaufst oder wenn du Pflanzen von anderen Aquarianern bekommst.

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